Manipulation, Propaganda & Bewusstseinbeeinflussung
Faktenchecker
Der Faktencheck (1)
Weiterlesen...Der Faktencheck (von engl. fact-checking) bezeichnet ein journalistisches Konzept, das die Aussage einer oder mehrerer Personen anhand von recherchierbaren und nachprüfbaren Fakten überprüft. Dabei werden wörtliche oder schriftliche Aussagen den recherchierten Fakten gegenübergestellt. Auch in der wissenschaftlichen Analyse von politischen Prozessen werden Faktenchecks vorgenommen.
Der Begriff wird auch außerhalb des Journalismus verwendet, beispielsweise von Ermittlungsbehörden oder gesellschaftlichen Gruppen oder Parteien in deren eigenen Medien, wobei hier nicht zwingend die Nachvollziehbarkeit von Belegen gewährleistet ist.0 / 0 / 26Der Faktencheck (2)
Weiterlesen...Beispiele in deutschsprachigen Medien
Mit der Zunahme der Politik-Talksendungen im deutschen Fernsehen hat auch die Bedeutung dieser Methode zugenommen. Die Sendung hart aber fair (ARD) war unter Moderator Frank Plasberg die erste deutschsprachige Talkshow, die nach jeder Sendung einen Faktencheck wichtiger Aussagen der Sendung im Netz anbot. Im US-Wahlkampf 2016 nahmen deutsche Medien nach den Fernsehdebatten der Kandidaten auch Faktenchecks vor.
Schließlich startete die ARD im April 2017 das „Anti-Fake-News-Portal“ Faktenfinder bei tagesschau.de. Um gefälschte Meldungen besser zu erkennen, will das Portal „ein Knotenpunkt im ARD-Netzwerk“ sein, „um solche Phänomene zu sammeln.“ Einige ARD-Anstalten wie z. B. der Bayerische Rundfunk bieten inzwischen Faktenchecks im Rahmen ihrer regulären Berichterstattung an.1 / 1 / 26Der Faktencheck (3)
Weiterlesen...Das Team des Faktenchecks von der Deutschen Presse-Agentur überprüft je nach Relevanz bzw. Reizfaktor eines Themas Behauptungen aus den Ressorts Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Panorama und weiteren sowie Aussagen zu Großereignissen mit unklarer Quellenlage. Das Team ist vom International Fakt-Checking Network (IFCN), das zur University of South Florida gehört, nach dessen Qualitäts- und Transparenzstandards zertifiziert.
Das gemeinnützige Recherchenetzwerk Correctiv hat eine eigenständige Faktencheck-Redaktion, die ebenfalls nach den Kriterien des IFCN zertifiziert ist. Die Redaktion wählt Themen nach Aktualität, Relevanz und dem potenziellen Schaden aus, den die Falschmeldung in der Gesellschaft anrichten kann. Überprüft werden können alle Beiträge, die öffentlich verfügbar sind.2 / 2 / 26Der Faktencheck (4)
Weiterlesen...Methodische Grenzen und Kritik
Faktenchecks sind auch immer wieder Anlass für Kontroversen, besonders im Fall von polarisierenden Themen. Ein Beispiel bietet hier die Talksendung Maischberger, welche nach ihren Sendungen regelmäßig Faktenchecks anbietet. Zur Diskussion anlässlich der Sendung Auserwählt und ausgegrenzt – Der Hass auf Juden in Europa wurde am Folgetag ein Faktencheck angeboten, der als „tendenziös“ kritisiert wurde, und dem vereinzelt vorgeworfen wurde, „die Thesen der Autoren zu relativieren“.3 / 3 / 26Der Faktencheck (5)
Weiterlesen...Im Juli 2018 übte die Stiftung Neue Verantwortung Kritik an der Methodik des Faktenchecks. Das Konzept gleiche einer „Feuerwehr ohne Wasser“. Kritisiert wird u. a., dass die oft emotionalisierenden Fake News eine wesentlich höhere Reichweite haben als seriöse Informationen der Faktenchecks. Sie behandelten „nur die Symptome von Desinformation, nicht jedoch die Gründe, wegen derer Desinformation überhaupt gestreut wird. Fake News den gesellschaftlichen Nährboden zu entziehen, sollte daher die höhere Priorität haben.“
4 / 4 / 26Correctiv (1)
Weiterlesen...Correctiv (Eigenschreibung: CORRECTIV) ist ein Medienunternehmen mit Sitz in Essen und einem weiteren Standort in Berlin. Betrieben wird es von der Correctiv – Recherchen für die Gesellschaft gemeinnützige GmbH, die auch die Online-Journalistenschule Reporterfabrik betreibt. Über die gewerbliche Tochtergesellschaft Correctiv – Verlag und Vertrieb für die Gesellschaft UG (haftungsbeschränkt) verlegt Correctiv Bücher und führt Faktenchecks für den Internetkonzern Meta Platforms durch.
Ziele
Durch sein Modell will Correctiv nach eigenen Angaben investigativen und aufklärenden Journalismus für alle Menschen und Medienpartner kostenfrei zugänglich machen. Viele Recherchen werden gemeinsam mit Zeitungen, Magazinen oder Radio- und Fernsehsendern publiziert. Die Inhalte werden primär auf der eigenen Website veröffentlicht; bei Recherchen werden zum Teil Bürger beteiligt.5 / 5 / 26Correctiv (2)
Weiterlesen...Auszeichnungen
2014: Journalist des Jahres in der Kategorie Newcomer für das Team von Correctiv
2015: Grimme Online Award der Kategorie Information für die umfangreiche Webreportage MH17 – Die Suche nach der Wahrheit
2015: Deutscher Reporterpreis in der Kategorie Innovation für die grafische Reportage Weisse Wölfe von David Schraven und Jan Feindt
2015: Deutsch-Französischer Journalistenpreis für MH17 – Die Suche nach der Wahrheit
2016: Deutscher Reporterpreis in der Kategorie Innovation
2016: Journalist des Jahres in der Kategorie Team des Jahres
2016: LeadAward in der Kategorie Independent des Jahres
2016: Axel Springer Preis in der Kategorie Investigative Recherche für die Undercover-Recherche Tierdiebe6 / 6 / 26Correctiv (3)
Weiterlesen...2016: Auszeichnung „Innovation des Jahres“ der Medienfachzeitschrift Wirtschaftsjournalist für die Entwicklung der Plattform CrowdNewsroom und die Analyse Sparkassen-Check
2016: Deutscher Reporterpreis in der Kategorie Innovation
2017: ERM-Medienpreis für nachhaltige Entwicklung. Auszeichnung an Fabian Löhe und Annika Joeres für Correctiv
2018: Deutsch-Französischer Journalistenpreis an Annika Joeres und Simon Jockers für Correctiv für Steigende Meere
2018: Ehrenpreis des Dr.-Georg-Schreiber-Medienpreises für die investigativen Leistungen von Correctiv
2018: Journalistenpreis der Apothekerstiftung Westfalen-Lippe
2018: Otto-Brenner-Preis: 1. Preis des Otto-Brenner-Preises für kritischen Journalismus für die Artikel Er kommt am Abend und Vergewaltigt auf Europas Feldern von Pascale Müller (Correctiv) Stefania Prandi (BuzzFeed)7 / 7 / 26Correctiv (5)
Weiterlesen...2018: UmweltMedienpreis der Deutschen Umwelthilfe an Justus von Daniels, Stefan Wehrmeyer und Annika Joeres für die Online-Recherche Irrsinn der Agrarpolitik
2019: Nannen Preis in der Kategorie Reportage für den Artikel Vergewaltigt auf Europas Feldern von Pascale Müller (Correctiv) und Stefania Prandi (BuzzFeed)
2019: Grimme Online Award in der Kategorie Information für Idee, Recherche und journalistische Umsetzung der Recherche Wem gehört Hamburg.
2019: 1. Preis des Otto-Brenner-Preises für kritischen Journalismus mit der Recherche zu den CumEx-Files, gemeinsam mit Die Zeit, Panorama und NDR Info
2019: International Fact Checking Award des Poynter-Instituts in der Kategorie Most bizarre Fact-Check für das Faktencheck-Team von Correctiv
2019: 1. Preis des Helmut-Schmidt-Journalistenpreises für die Recherche Grand Theft Europe
2020: Deutsch-Französischer Journalistenpreis in der Kategorie Multimedia für Grand Theft Europe8 / 8 / 26Correctiv (6)
Weiterlesen...2020: Daphne-Caruana-Galizia-Journalistenpreis des Europäischen Parlaments
2020: Journalist des Jahres in der Kategorie Sport für das Pillenkick-Rechercheteam, gemeinsam mit der ARD-Dopingredaktion
2020: 2. Preis des Gutenberg Recherchepreises für den Artikel Das verdeckte Imperium von Michel Penke (Correctiv) und David Meidinger (Tagesspiegel)
2020: Knatterton-Auszeichnung des Bundes Deutscher Kriminalbeamter für die „vernetzten, multinationalen“ Recherchen von Correctiv, wie CumEx.
2021: Dr.-Georg-Schreiber-Medienpreis in der Kategorie Online für das Pillenkick-Rechercheteam von Correctiv und der ARD-Dopingredaktion
2021: Sigma Award for Data Journalism für die Recherche Kein Filter für Rechts von Celsa Diaz, Alice Echtermann, Till Eckert, Clemens Kommerell und Arne Steinberg
2021: Deutscher Reporter:innenpreis in der Kategorie Datenjournalismus für Kein Filter für Rechts.
2021: 1. Platz in der Kategorie „Chefredaktion national“ bei den Journalisten des Jahres für die Chefredaktion von Correctiv bestehend aus Olaya Argüeso Pérez und Justus von Daniels
2023: Theodor-Heuss-Medaille für besonderes demokratiepolitisches Engagement
2023: Deutscher Verlagspreis
2024: Carlo-Schmid-Preis9 / 9 / 26