Manipulation, Propaganda & Bewusstseinbeeinflussung
Kognitive Verzerrungen
Truthahn-Illusion
Weiterlesen...Die Truthahn-Illusion ist ein Begriff aus der Verhaltensökonomik und beschreibt eine eingeschränkte Risikointelligenz. Ursprünglich wurde diese Art der kognitiven Verzerrung in Form eines Gleichnisses über den „induktivistischen Truthahn“ (engl. inductivist turkey) von Bertrand Russell beschrieben. Die Truthahn-Illusion beschreibt die Überraschung durch Trendbrüche, wenn man die Ursachen bzw. die Rahmenbedingungen für diesen Trend nicht kennt.
Unterlassungseffekt
Weiterlesen...Der sogenannte Unterlassungseffekt, auch Unterlassungsfehler genannt, (englisch omission bias) ist die Bezeichnung für ein von den Verhaltenswissenschaften beschriebenes Phänomen, nach dem eine Handlung subjektiv als riskanter angesehen wird als eine andere Verhaltensoption, die in einem Unterlassen besteht. Aus normativer Sicht werden Handlungen oft stärker sanktioniert als Unterlassungen, auch wenn die Konsequenzen beider Verhaltensoptionen dieselben sind.
Verfügbarkeitsheuristik (1)
Weiterlesen...Verfügbarkeitsheuristik (englisch availability heuristic) ist eine verkürzende kognitive Operation, die zu Urteilsfehlern führt. Sie gehört in der Kognitionspsychologie zu den sogenannten Urteilsheuristiken, die gewissermaßen Faustregeln darstellen, um Sachverhalte auch dann beurteilen zu können, wenn kein Zugang zu präzisen und vollständigen Informationen besteht. Sie ersetzt die schwierige Frage nach der Häufigkeit eines Ereignisses oder dem Umfang einer Kategorie durch die einfachere Frage, wie leicht es fällt, sich an passende Beispiele zu erinnern. Zwei häufige Ursachen dafür, dass Beispiele leicht verfügbar sind und so zu einem systematischen Fehler führen, sind eigene Erlebnisse sowie Berichte in den Massenmedien.
Verfügbarkeitsheuristik (2)
Weiterlesen...Erläuterung
Die Verfügbarkeitsheuristik wird, oft unbewusst, eingesetzt, wenn die Wichtigkeit oder Häufigkeit (bzw. Wahrscheinlichkeit) eines Ereignisses beurteilt werden muss, aber gleichzeitig die Zeit, die Möglichkeit oder der Wille fehlt, um auf präzise (z. B. statistische) Daten zurückzugreifen. In solchen Fällen wird das Urteil stattdessen davon beeinflusst, wie verfügbar dieses Ereignis oder Beispiele ähnlicher Ereignisse im Gedächtnis sind. Ereignisse, an die wir uns sehr leicht erinnern, scheinen uns daher wahrscheinlicher zu sein als Ereignisse, an die wir uns nur schwer erinnern können. Aus diesem Grund könnte man etwa die Wahrscheinlichkeit dafür, ermordet oder Opfer einer Gewalttat zu werden, als recht hoch einschätzen, wenn man kürzlich einen Bericht über einen Mord gelesen hat oder in den Medien häufig solchen Berichten begegnet.Wahrheitseffekt (1)
Weiterlesen...Der Wahrheitseffekt (engl. truth effect, illusory truth effect, frequency validity effect; auch Validity-Effekt oder Reiterationseffekt) beschreibt das Phänomen der kognitiven Psychologie, dass Aussagen, die zuvor bereits gehört oder gelesen wurden, ein größerer Wahrheitsgehalt zugesprochen wird als solchen, die erstmals gehört werden. Der Wahrheitseffekt beruht auf Prozessen des impliziten Gedächtnisses: Der eigentliche Gedächtnisinhalt (hier: die Aussage) kann nicht bewusst erinnert werden, führt jedoch dazu, dass sein Wahrheitsgehalt höher beurteilt wird.
Historische Wurzeln des Wahrheitseffekts: Das Experiment von Hasher, Goldstein & Toppino (1977)
Die erste Untersuchung zum Wahrheitseffekt führten Lynn Hasher, David Goldstein und Thomas Toppino im Jahr 1977 durch: Sie wollten herausfinden, wie Menschen Wissen aufnehmen, und vermuteten, dass die Häufigkeit des Hörens bzw. Lesens einer Aussage dazu beiträgt, dass man an die Richtigkeit dieser Aussage glaubt. Um dies zu überprüfen präsentierten sie ihren 30 studentischen Versuchspersonen im Abstand von je zwei Wochen drei Mal ein größeres Set von Aussagen.Wahrheitseffekt (2)
Weiterlesen...Die Aussagen waren so konzipiert, dass sie plausibel waren, aber gleichzeitig so unbekannt, dass die meisten Versuchspersonen nicht mit Sicherheit sagen konnten, ob sie richtig oder falsch waren (z. B. „Die Volksrepublik China wurde 1947 gegründet“). Tatsächlich war die Hälfte der Aussagen wahr und die Hälfte falsch. Den Versuchspersonen wurden an jedem der drei Messzeitpunkte jeweils 60 Aussagen vorgegeben. Zwanzig davon waren immer dieselben Aussagen (10 richtige und 10 falsche), die restlichen 40 von Messzeitpunkt zu Messzeitpunkt unterschiedlich. Die Aufgabe der Versuchspersonen bestand darin, nach jeder Aussage auf einer 7-stufigen Skala zu beurteilen, für wie wahr sie diese hielten. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass tatsächlich denjenigen Aussagen, die zu allen drei Messzeitpunkten präsentiert wurden, ein signifikant größerer Wahrheitsgehalt zugesprochen wurde als den Aussagen, die nur zu je einem der drei Messzeitpunkten präsentiert worden waren. Dies zeigt, dass die Wiederholung einer Aussage dazu führt, dass diese als wahrer empfunden wird.