Attentat auf John F. Kennedy
Infoline
Attentat auf John F. Kennedy (32)
Weiterlesen...Obduktionsergebnisse
Offizielle Zeichnung des Hinterkopfs von JFK, angeblich gemäß der Obduktion im Bethesda-Krankenhaus nach einem Photo angefertigt. Eine kleine, fast kreisrunde Wunde ist unterhalb und rechts vom oberen Ende des Lineals erkennbar.
Kritiker des Warren-Reports weisen auf Widersprüche zwischen den Berichten der Ärzte im Parkland Hospital und den Obduktionsergebnissen aus dem Bethesda Naval Hospital hin. In Dallas hatten die Ärzte die Wunde an Kennedys Kehle für eine Eingangswunde gehalten. Bei der Obduktion wurde die Kehlkopfwunde als wesentlich größer beschrieben, was aber auf den im Parkland Hospital durchgeführten Luftröhrenschnitt zurückgeführt werden kann. Der Arzt im Parkland Hospital Robert McClelland beharrte bis zu seinem Tod darauf, dass die große Wunde an Kennedys Hinterkopf eine Austrittswunde gewesen sei.30 / 30 / 76Attentat auf John F. Kennedy (33)
Weiterlesen...Die Warren-Kommission zog ausschließlich die schriftlichen Berichte aus dem Parkland Hospital heran, auf Röntgenbilder und Photos verzichtete man. Daraufhin wurden Verdächtigungen laut, die Bilder seien gestohlen oder verändert worden. Ein Autor stellte die Hypothese auf, Kennedys Leichnam sei auf dem Weg von Dallas nach Washington gestohlen und heimlich manipuliert worden, um Eintritts- als Ausgangswunden erscheinen zu lassen. Dies lässt sich aber zeitlich nicht mit den Transportberichten vereinbaren, zumal der Sarg nie unbeobachtet blieb.
31 / 31 / 76Attentat auf John F. Kennedy (34)
Weiterlesen...Kommissionsmitglied Gerald Ford ließ die Lokalisierung der Schusswunde am Rücken im Warren-Report verändern: Nur eine Eintrittswunde an Kennedys Hals würde zu einem Schuss von hinten und oben passen. Eine niedrigere Wunde am Rücken würde auch besser zum Einschussloch in Kennedys Kleidung passen. Hiergegen führen Vertreter der Alleintäterthese an, dass der Präsident im Moment des Schusses winkte, wodurch sich sein Jackett ausbeulte.
32 / 32 / 76Attentat auf John F. Kennedy (35)
Weiterlesen...Ballistik
Von Kritikern der Alleintäterthese werden mehrere ballistische Argumente angeführt. Vor allem die Geschichte der „Theorie der einzelnen Kugel“ (engl.: single bullet theory), die zu sieben Verletzungen an Kennedy und Connally geführt haben soll, stößt auf Skepsis. Diese Kugel sei beinahe unverformt auf Connallys Trage im Parkland Hospital gefunden worden. Kritiker spekulieren, dass sie nicht einfach aus der Wunde des Gouverneurs gefallen, sondern absichtsvoll dort platziert worden sei. Der Finder der Kugel sei bei der Vernehmung durch die Warren-Kommission dazu gedrängt worden, anzugeben, er habe diese Kugel möglicherweise auf Connallys Trage gefunden. Bei anderen Gelegenheiten habe er eine andere Trage als Fundort angegeben.33 / 33 / 76Attentat auf John F. Kennedy (36)
Weiterlesen...Eine Neutronenaktivierungsanalyse ergab 2004, alle gefundenen Kugeln und Fragmente einschließlich der von Connallys Trage stammten von zwei Schüssen, die aus demselben Mannlicher-Carcano-Gewehr abgefeuert worden seien. Dem widersprach eine Studie der Texas A&M University aus dem Jahr 2007, nach der nicht ausgeschlossen sei, dass die gefundenen Geschosse und Geschossreste aus verschiedenen Gewehren derselben Marke abgefeuert wurden.
34 / 34 / 76Attentat auf John F. Kennedy (37)
Weiterlesen...Gegen die Theorie der einzelnen Kugel spricht nach Ansicht des Historikers Michael L. Kurtz außerdem Connallys Rückenwunde, die sein behandelnder Chirurg aus dem Parkland Hospital als normale Einschusswunde beschrieb; hätte die Kugel zuvor ein anderes Objekt getroffen, wäre eine größere Wunde zu erwarten gewesen. Auch sei es unwahrscheinlich, dass eine Kugel, die mehrere Körper durchschlagen habe, unverformt blieb. Nach Aussage von Experten für Schusswunden hatten Testschüsse auf Tierkadaver und auf eine menschliche Leiche mit dem angeblichen Attentatsgewehr eine deutliche Verformung der Geschosse ergeben. Zudem erinnerten sich Connally und seine Frau, dass zwei verschiedene Kugeln ihn und den Präsidenten trafen.
35 / 35 / 76Attentat auf John F. Kennedy (38)
Weiterlesen...Jim Garrison hatte im Prozess darauf aufmerksam gemacht, dass diese Kugel mehrfach ihre Richtung geändert haben müsse, um den von der Warren-Kommission angenommenen Verlauf zu nehmen. Vertreter der Alleintäterthese führen dagegen an, dass die Kritiker von einer falschen Sitzordnung Kennedys und Connallys ausgegangen seien: Dieser habe auf dem deutlich niedrigeren Notsitz unmittelbar vor dem Präsidenten gesessen, sodass laut einer dreidimensionalen Computeranalyse, die im Rahmen des mock trial der ABA 1992 angefertigt wurde, eine einzelne Kugel tatsächlich habe alle sieben Wunden verursachen können und nur von einer hohen Position hinter Kennedy aus hätte abgeschossen werden können.
36 / 36 / 76Attentat auf John F. Kennedy (39)
Weiterlesen...Der amerikanische Experte für Computeranimation Dale Myers entwarf auf der Grundlage sämtlicher zur Verfügung stehender Filme, Photographien und Baupläne in zehnjähriger Arbeit eine 3D-Simulation des Attentats. Das Ergebnis wurde 2003 in der Dokumentation The Kennedy Assassination: Beyond Conspiracy („Der Kennedy-Mord – jenseits der Verschwörung“) auf ABC gezeigt, die einen Emmy gewann. Folgt man dieser Simulation, kamen die Schüsse, die Kennedy und Connally trafen, aus einem schmalen Winkel, in dem sich auch einige Fenster im fünften Stock des Schulbuchlagers befinden, darunter auch das, von dem aus Oswald geschossen haben soll.
37 / 37 / 76Attentat auf John F. Kennedy (40)
Weiterlesen...Ebenfalls umstritten ist, ob es für einen eher durchschnittlichen Schützen wie Oswald technisch möglich war, innerhalb von maximal sieben Sekunden drei Schüsse durch eine Baumgruppe hindurch auf ein fahrendes Ziel abzugeben.
Kritiker des Warren-Reports verweisen zudem auf den Zeugen James Tague, der zum Tatzeitpunkt in der Nähe der Unterführung stand und von einem Geschossfragment leicht verletzt wurde. Dass dies von einer Kugel stammte, die im über 150 Meter entfernten Schulbuchlager am anderen Ende des Platzes abgefeuert wurde, sei unwahrscheinlich. Auch hatte sich die Warren-Kommission außerstande erklärt, den Querschläger einem der drei Schüsse sicher zuzuordnen. Gerald Posner vermutet, dass er von Oswalds erstem, fehlgegangenem Schuss stammte.38 / 38 / 76Attentat auf John F. Kennedy (41)
Weiterlesen...Ruby
Kritiker der Einzeltäterthese interpretieren auch Oswalds Ermordung als Indiz für eine Verschwörung. Der Nachtklubbesitzer Jack Ruby, der Verbindungen zur amerikanischen Mafia hatte, handelte in dieser Version nicht spontan und um der von ihm verehrten Jackie Kennedy den schmerzlichen Strafprozess zu ersparen, sondern um zu verhindern, dass die wahren Hintermänner und Hintergründe des Attentats ans Licht kämen. Ob Ruby spontan handelte oder in den zwei Tagen zuvor schon mehrfach versucht hatte, an Oswald heranzukommen, um ihn zu erschießen, ist umstritten: Nach Gerald Posner konnte er am 24. November gar nicht wissen, dass Oswald gerade jetzt überstellt werden sollte; auch deute sein Verhalten unmittelbar vor dem Mord –39 / 39 / 76