Attentat auf John F. Kennedy
Infoline
Attentat auf John F. Kennedy (52)
Weiterlesen...CIA
In vielen Verschwörungstheorien um die Ermordung Kennedys wird die CIA genannt. Kennedy soll nach einem Bericht der New York Times nach dem Schweinebucht-Fiasko gedroht haben, er wolle die CIA „in tausend Stücke zersplittern und in alle Winde zerstreuen“. Das wird als Hauptgrund für eine Gegnerschaft gesehen. Oswald erscheint in diesen Spekulationen entweder als willenloses Werkzeug, den man sich mit Mitteln der Bewusstseinskontrolle, wie sie in den 1960er Jahren gerade unter MKULTRA ausprobiert wurden, gefügig gemacht habe, oder als bloßer Strohmann. Die wahren Schützen seien die drei Landstreicher gewesen, die die Polizei kurz nach dem Attentat auf dem Bahnhofsgelände festnahm, bald aber wieder laufen ließ. In zwei von ihnen erkannten einige Kritiker des Warren-Berichts die CIA-Leute und späteren Watergate-Einbrecher Frank Sturgis und E. Howard Hunt, doch die mittlerweile freigegebenen Akten der Polizei von Dallas zeigen, dass es sich wirklich um einfache Landstreicher handelte.50 / 50 / 76Attentat auf John F. Kennedy (54)
Weiterlesen...Der Historiker John Newman glaubt, dass die CIA Oswald als Strohmann und Sündenbock aufgebaut habe. Als Beleg führt er unter anderem Oswalds Besuch der sowjetischen Botschaft in Mexiko-Stadt und seine Kontaktaufnahme mit einem „Genossen Kostin“ an – angeblich einem KGB-Agenten, der an Attentaten und Sabotagetätigkeiten beteiligt sein soll. Dieser Kontakt habe nach dem Attentat der Befürchtung Nahrung gegeben, die Sowjetunion könne dahinter stecken; Johnson habe ihn genutzt, um Warren zu nötigen, den Vorsitz des nach ihm benannten Ausschusses zu übernehmen und die Ermittlungen in Richtung einer Verschwörung zu beenden.
51 / 51 / 76Attentat auf John F. Kennedy (55)
Weiterlesen...Lyndon B. Johnson
Kennedys Nachfolger Johnson wird nachgesagt, hinter dem Attentat zu stecken, da er nun selbst Präsident wurde und die Ermittlungen der Warren-Kommission nachweislich bremste. Nach einer späteren Aussage seiner Sekretärin Evelyn Lincoln habe Kennedy bei den Präsidentschaftswahlen 1964 nicht mehr mit ihm, sondern mit Terry Sanford antreten wollen. Nach dem Rechtsanwalt Barr McClellan soll Johnson am Tag vor dem Attentat zu seiner angeblichen Geliebten Madeleine Duncan Brown gesagt haben: „Übermorgen werden mir diese gottverdammten Kennedys nie wieder Ärger machen. Das ist keine Drohung – das ist ein Versprechen.“ Nachdem 2003 auch der History Channel des Fernsehens diese Version verbreitet hatte, protestierten die ehemaligen Präsidenten Gerald Ford und Jimmy Carter sowie einige ehemalige Mitarbeiter. Der Sender ließ McClellans Angaben überprüfen und erklärte am 2. April 2004 öffentlich, die Behauptung, Johnson sei in den Kennedy-Mord verwickelt gewesen, für unbegründet und entschuldigte sich bei dessen Witwe für die Ausstrahlung.52 / 52 / 76Attentat auf John F. Kennedy (56)
Weiterlesen...Fidel Castro
Nach einigen Verschwörungstheoretikern habe Fidel Castro Kennedy ermorden lassen, als Vergeltung für die zahlreichen Mordversuche, die CIA und Mafia gemeinsam gegen seine Person zu verantworten hätten. Im September 1963 warnte Castro öffentlich, dass führende Politiker der USA nicht sicher würden leben können, wenn sie glaubten, ihn töten lassen zu können.
2006 stellte der deutsche Journalist Wilfried Huismann in seinem Dokumentarfilm Rendezvous mit dem Tod: Warum John F. Kennedy sterben musste die These auf, Oswald habe in der kubanischen Botschaft in Mexiko-Stadt im September 1963 6500 US-$ für sein Angebot erhalten, Kennedy umzubringen. Die US-Regierung habe das gewusst – Johnson erklärte 1968 einem ABC-Journalisten gegenüber: „Kennedy versuchte, Castro zu erwischen, aber Castro hat ihn als erster erwischt“ –, diese Spur aber aus Furcht vor einem Krieg nicht weiter verfolgt.53 / 53 / 76Attentat auf John F. Kennedy (57)
Weiterlesen...In den deutschen Medien wurde Huismanns These mit Skepsis aufgenommen, unter anderem, weil die angebliche Übergabe des Mordlohns in der Botschaft stattgefunden haben soll, die aber, wie die Kubaner sehr wohl wussten, von den Amerikanern abgehört wurde. Aus den abgehörten Telefongesprächen der Botschaft lässt sich einzig Oswalds Wunsch erkennen, via Kuba in die Sowjetunion zurückzukehren, über ein Attentat auf den Präsidenten wurde nicht gesprochen.
54 / 54 / 76Attentat auf John F. Kennedy (58)
Weiterlesen...Sowjetunion
Die Behauptung, die Sowjetunion stecke hinter dem Attentat, wurde von dem britischen Anwalt Michael Eddowess in einem 1975 erschienenen Buch vertreten. Danach habe Chruschtschow dafür gesorgt, dass nicht Oswald selbst, sondern ein Doppelgänger unter seinem Namen in die USA zurückkehrte, der dann im Auftrag des KGB den Präsidenten erschossen habe. Motiv soll Rache für die in der Kubakrise erlittene Demütigung gewesen sein. Jack Ruby sei ebenfalls ein KGB-Agent gewesen. Um seine These zu beweisen, veranlasste Eddowess 1981, dass Oswalds Leichnam exhumiert wurde. Ein Vergleich mit Oswalds zahnärztlichen Krankenakten ergab jedoch, dass der echte Oswald in dem Grab lag.55 / 55 / 76Attentat auf John F. Kennedy (59)
Weiterlesen...Exilkubaner
Auch verschiedene militante Organisationen von Exilkubanern werden als Hintermänner des Attentats vermutet. Nach dem Historiker David E. Kaiser waren sie von dem uneindeutigen Kurs der Kennedy-Regierung enttäuscht, die auch nach der Kubakrise und dem offiziellen Ende der Operation Mongoose weiterhin auf einen Regimewechsel auf der Insel setzte und Sabotage- und Mordanschläge unterstützte oder tolerierte, andererseits aber, um international ihr Gesicht zu wahren und Vergeltungsmaßnahmen der Sowjetunion in der Berlin-Frage zu vermeiden, offiziell jede Verbindung zu rechtsgerichteten Exilgruppen abstritt. Daher hätten diese Gruppen in Zusammenhang mit der Mafia Lee Harvey Oswald dazu gebracht, Kennedy zu erschießen. Der von einem scheinbaren Kommunisten ausgeführte Mord sollte die USA dazu bewegen, Krieg gegen Kuba zu führen und das Castro-Regime zu beseitigen. Dieselbe These des Mordes als Teil einer Verschwörung gegen seine Regierung wurde auch von Fidel Castro vertreten, so erstmals in einer öffentlichen Rede in Havanna im November 1963.56 / 56 / 76Attentat auf John F. Kennedy (60)
Weiterlesen...Israel
Da Kennedy einigen Druck auf Israel ausgeübt hatte, um ein Ende von dessen Atomprogramm zu erreichen, wurde „den Juden“ vorgeworfen, sie würden hinter dem Attentat stecken. In kontrafaktischer Spekulation wird dabei unterstellt, dass Israel keine Atombomben hätte bauen können, wenn Kennedy weitergelebt hätte.57 / 57 / 76Attentat auf John F. Kennedy (61)
Weiterlesen...Edgar Hoover
Der 68-jährige FBI-Chef J. Edgar Hoover (1895–1972) soll versucht haben, die Kennedy-Brüder zu erpressen, ihn auch nach Überschreiten seines siebzigsten Lebensjahres im Amt zu halten, doch ohne Erfolg. Außerdem habe er die liberalen Ansichten der Kennedys und ihren Lebensstil verachtet. Daher habe er Weisung gegeben, die Mordpläne der Mafia nicht zu stören, Informationen über Oswalds Verwicklung in das Mordkomplott nicht weitergegeben und so zu seinem Gelingen beigetragen. Nach dem Attentat habe er alle Indizien über eine Verwicklung der Mafia nach Kräften unterdrückt und sich für die Einzeltäterthese starkgemacht. 1964, einige Tage vor seiner Aussage in der Warren-Kommission, wurde er von Kennedys Nachfolger Johnson zum FBI-Direktor auf Lebenszeit ernannt.58 / 58 / 76Attentat auf John F. Kennedy (62)
Weiterlesen...Militärisch-industrieller Komplex
Der so genannte militärisch-industrielle Komplex der USA, der sich angeblich auf eine Eskalation des Vietnamkrieges vorbereitete, nachdem sich Frankreich 1954 aus Indochina zurückgezogen hatte, müsse gewusst haben, dass Kennedy bereits einen Rückzugsplan bis zum Jahr 1965 erwog. Zusätzlich habe es starke Verärgerung im amerikanischen Militär- und Geheimdienstapparat über den Umstand gegeben, dass Kennedy keine offene Militärunterstützung für die Schweinebucht-Invasion auf Kuba gewährt hatte, die von der CIA mit organisiert worden war. Im Gegenteil hatten die USA im Rahmen der Kubakrise der Sowjetunion zugesagt, von weiteren Versuchen der Invasion Kubas abzusehen. Vor dem gestiegenen Einfluss des militärisch-industriellen Komplexes in den USA hatte bereits Kennedys Vorgänger Dwight D. Eisenhower gewarnt.59 / 59 / 76