Terroranschläge am 11. September 2001
Infoline
Terroranschläge am 11. September 2001 (31)
Weiterlesen...Um Opfer und Hinterbliebene des Angriffs zu entschädigen, wurde kurz nach dem 11. September der September 11th Victim Compensation Fund mit sogenannten Liberty Bonds erschaffen. Die US-Regierung ermächtigt den Fonds unter der Leitung von Kenneth Feinberg maximal 7,375 Milliarden US-Dollar aus Mitteln der US-Regierung auszuzahlen. Im Austausch für eine individuell bestimmte Entschädigungssumme, erteilen Opfer und Hinterbliebene ihre Zustimmung, die beiden Fluggesellschaften American Airlines und United Airlines nicht zu verklagen.
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Weiterlesen...Terroristen
Bin Laden und al-Qaida
Unmittelbar nach den Einschlägen von American-Airlines-Flug 11 und United-Airlines-Flug 175 in die Zwillingstürme des World Trade Centers wurde von Medienvertretern, Politikern sowie Geheimdienst- und Terrorismusexperten über Osama bin Laden (1957–2011) und die von ihm gegründete radikal-islamische Terrororganisation al-Qaida als Urheber der Anschläge spekuliert. Seit 1998 bestand eine Anklage gegen Osama bin Laden unter anderem wegen seiner Rolle bei den Terroranschlägen auf die Botschaften in Ostafrika.31 / 31 / 119Terroranschläge am 11. September 2001 (33)
Weiterlesen...Auch die US-Regierung beschuldigte Osama bin Laden wegen der von ihren Geheimdiensten gesammelten Indizien, die Anschläge initiiert, in Auftrag gegeben und mitfinanziert zu haben. Dieser begrüßte die Anschläge als Willen Allahs, bestritt aber jede Beteiligung daran. Im November 2001 fand die US-Armee in Dschalalabad ein Videoband, in dem Bin Laden mit Mitgliedern seiner Gruppe über die Anschlagsplanung sprach, einige Entführer namentlich nannte, sie lobte und erklärte, er habe ihnen die Anschlagsziele erst in den USA genannt und nicht mit dem vollständigen Einsturz der WTC-Gebäude gerechnet. Die US-TV-Sender ABC und CNN berichteten am 21. Dezember 2001, dass Osama Bin Laden auf dem Video außer Mohammed Atta noch weitere Flugzeugentführer nennt.
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Weiterlesen...Die Übersetzer hätten die Namen von insgesamt neun Verdächtigen heraushören können. Kommentatoren im amerikanischen Fernsehen meinten, die US-Regierung habe diese Stelle wahrscheinlich ausgelassen, um die verbündeten Saudis nicht zu brüskieren. Der Hamburger Orientalist Gernot Rotter sowie zwei unabhängige vereidigte Übersetzer stellten jedoch laut dem ARD-Magazin Monitor übereinstimmend fest, dass in der vom Pentagon herausgegebenen englischsprachigen Übersetzung des „Geständnisses“ an gravierenden Stellen Bezüge hineinformuliert wurden, aus denen eine eindeutige Täterschaft Bin Ladens abgeleitet werden kann. So würden etwa Zeitbezüge hergestellt, die angeblich sein Vorwissen belegen, in der arabischen Originalversion aber nicht auftauchten. Zudem sei das Amateurvideo von äußerst schlechter Qualität und streckenweise unverständlich.
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Weiterlesen...FBI-Vizedirektor Dale Watson erklärte im Februar 2002 vor dem Kongress, die Beweise für Bin Ladens Verbindung zum 11. September seien „klar und unwiderlegbar“. Er bezeugte die Verbindungen der 19 Attentäter zu al-Qaida und Bin Laden. FBI-Direktor Robert Mueller erklärte jedoch im April 2002, man habe bisher keine Dokumente für die Pläne der Attentäter gefunden.
Anhand abgehörter Telefongespräche, Geldüberweisungen und Zeugenaussagen sehen die USA Chalid Scheich Mohammed und Mohammed Atef als Hauptplaner der Anschläge an. Muhammad Haidar Zammar gilt als Rekrutierer der Attentäter. Bin Laden wählte Ende 1999 die späteren Attentäter aus, finanzierte den Anschlagsplan mit und befahl den späteren Flugzeugentführern der Hamburger Zelle im November 1999, in die USA zu fliegen, um dort Flugschulen zu besuchen.34 / 34 / 119Terroranschläge am 11. September 2001 (36)
Weiterlesen...Am 29. Oktober 2004, vier Tage vor der Wiederwahl von George W. Bush, wandte sich Bin Laden an die US-Bevölkerung und erklärte, wann und warum er auf die Idee der Anschläge gekommen sei und dass weitere dieser Art folgen würden, falls die USA ihre Politik nicht änderten. In weiteren Video- und Tonband-Botschaften machte er seine Planung der Anschläge deutlich. Als Hauptmotiv dafür nannten er und seine wichtigsten Mitplaner stets die Unterstützung der USA für Israel und dessen Politik gegenüber den Palästinensern.
Trotz der per Video veröffentlichten Bekennerbotschaften von Bin Laden erklärte FBI-Pressesprecher Rex Tomb noch im Jahr 2006, dass das FBI für eine Verbindung Bin Ladens zu den Anschlägen am 11. September 2001 „nicht genug harte Beweise hat“. Zudem würde das Justizministerium erst dann eine förmliche Anklage erheben, wenn genug Beweise vorlägen.35 / 35 / 119Terroranschläge am 11. September 2001 (37)
Weiterlesen...Die während der Operation zur Tötung bin Ladens in Abbottabad sichergestellten Dokumente enthielten einen Brief bin Ladens aus dem September 2002 mit der Überschrift „Der Ursprung der Idee zum 11. September“. In diesem Brief beschreibt er, wie er durch den offenbar vom Copiloten Gamil El-Batouti am 31. Oktober 1999 absichtlich herbeigeführten Absturz von Egypt-Air-Flug 990 inspiriert wurde. „So wurde die Idee von 9/11 in meinem Kopf geboren und entwickelt, und zu diesem Zeitpunkt begannen wir mit der Planung“ führte bin Laden weiterhin aus und keiner außer Abu Hafs und Abu al-Khair habe davon gewusst. Der Untersuchungsbericht der 9/11-Kommission identifizierte Chalid Scheich Mohammed als Architekt von 9/11, er wird in bin Ladens Notizen jedoch nicht genannt.
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Weiterlesen...Attentäter
Am 13. September 2001 gab das FBI die aus Passagierlisten und mit Klarnamen gebuchten Sitzplatznummern ermittelten Namen aller Flugzeugentführer bekannt. 15 der vom FBI ermittelten 19 Entführer vom 11. September 2001 waren Staatsbürger Saudi-Arabiens, zwei stammten aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, sowie jeweils ein Pilot aus Ägypten und dem Libanon. Sieben der 19 Attentäter wurden am 17. September von dem inzwischen im Jemen im Gefängnis einsitzenden Abu Jandal auf Fotos dem FBI gegenüber als al-Qaida-Mitglieder identifiziert, unter ihnen auch Mohammed Atta. Abu Jandal, dessen richtiger Name Nasser Ahmed Nasser al-Bahri lautete, diente bin Laden viele Jahre als Leibwächter. Am 27. September 2001 veröffentlichte das FBI Fotos und persönliche Daten der 19 Personen, von denen das FBI annahm, dass sie die Entführer waren. Da einige Namen mit denen lebender Personen verwechselt wurden, publizierte das FBI auch alternative Namensschreibweisen.37 / 37 / 119Terroranschläge am 11. September 2001 (39)
Weiterlesen...Im Jahr 2002 veröffentlichte das FBI weitere biographische Details der Entführer. Alle Attentäter stammten aus wohlhabenden, angesehenen, eher säkular eingestellten Familien und genossen eine Ausbildung, die sie zu Auslandsstudien qualifizierte. Erst dort suchten und fanden sie Kontakte zu radikal-islamischen Predigern, die den Dschihad gegen den Westen propagierten. Zu ihrer Ideologie gehörten der Glaube an eine jüdische Weltverschwörung, das Bild eines imperialistischen Westens, der die islamische Welt kolonisiere und fortgesetzt demütige, und ein Hass auf die von der Globalisierung erzeugte weltweite soziale Ungerechtigkeit.
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Weiterlesen...American-Airlines-Flug 11: Mohammed Atta (Pilot), Abdulaziz al-Omari, Satam al-Suqami, Wail al-Shehri, Waleed al-Shehri
United-Airlines-Flug 175: Marwan al-Shehhi (Pilot), Fayez Banihammad, Mohand al-Shehri, Ahmed al-Ghamdi, Hamza al-Ghamdi
American-Airlines-Flug 77: Hani Handschur (Pilot), Khalid al-Mihdhar, Majid-Moqed, Nawaf al-Hazmi, Salem al-Hazmi
United-Airlines-Flug 93: Ziad Jarrah (Pilot), Saeed al-Ghamdi, Ahmed al-Nami, Ahmed al-Haznawi.39 / 39 / 119