Verschwörungstheorien zum 11. September 2001
Infoline
Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 (21)
Weiterlesen...2012 berichtete der Journalist Kurt Eichenwald über die inzwischen bekannten Vorwarnungen der Central Intelligence Agency (CIA) an Bush vor den Anschlägen. Juraprofessor Paul Campos kommentierte: Nun sei klar, dass die CIA viele Schlüsseldetails des Al-Qaida-Plans entdeckt und oft vergeblich Gegenaktionen der Regierung verlangt hatte. Führende Geheimdienstler hätten erwogen, zu kündigen, um nicht für künftige Anschläge verantwortlich gemacht zu werden. Die Regierung habe nur den Tagesbericht vom 6. August 2001 veröffentlicht und so den irreführenden Eindruck erweckt, sie habe nur eine vage unspezifische Warnung erhalten. Falls Eichenwald richtig liege, habe Bush genug erfahren, um die Anschläge aufhalten zu können. Doch aus irgendeinem Grund hätten er und seine Berater entschieden, diese Warnungen zu ignorieren. Das seien nur die bekannten Fakten. Erst wenn man über unbekannte Motive spekuliere, betrete man das Feld von Verschwörungstheorien: etwa, dass bestimmten Neokonservativen das Versagen gelegen kam, um ihre geplante Irakinvasion zu starten; dass sie dann die Aufmerksamkeit auf absurde Verschwörungsthesen lenkten, um von ihrer realen Verschwörung abzulenken. So habe Bushs Sprecher Ari Fleischer Eichenwald als „Truther“ denunziert.
20 / 20 / 77Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 (22)
Weiterlesen...Zurückgehaltene Luftabwehr
Nach einer verbreiteten LIHOP-These verhinderten Regierungsmitglieder, dass Abfangjäger rechtzeitig aufsteigen und die entführten Flugzeuge abfangen konnten. Mark Elsis (StandDown.net) folgerte, nur ein Befehl an die US-Luftwaffe, am 11. September am Boden zu bleiben, könne den Ereignisverlauf erklären.21 / 21 / 77Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 (23)
Weiterlesen...Als Anhaltspunkt wird oft auf die Frist zwischen dem Kontaktverlust mit American-Airlines-Flug 11 (8:14 Uhr) und dem Absturz von United-Airlines-Flug 93 (10:03 Uhr) hingewiesen und gefolgert: Diese Zeit hätte zum Abfangen zumindest einiger der vier entführten Flüge genügen müssen. Nach dem Standardverfahren des North American Aerospace Defense Command (NORAD) hätten Fluglotsen irreguläres Flugverhalten wie Kursabweichung und Kontaktverlust sofort gemeldet. In wenigen Minuten hätten Abfangjäger dieses Flugzeug erreicht. Dazu wird eine Aussage des NORAD-General Ralph E. Eberhart angeführt, die sich jedoch nur auf das nach dem 11. September beschleunigte Verfahren bezog. Unerklärlich sei, dass kein Abfangjäger von der Andrews Air Force Base aufstieg und keine Abfangrakete gestartet wurde, um das Pentagon vor dem Flugzeug zu schützen. Genügend Kampfflieger seien am 11. September startbereit und in Reichweite der entführten Flüge gewesen. Ständige Flugpatrouillen entlang der Atlantikküste hätten direkt abgerufen werden können. Stattdessen seien zwei zu weit entfernte Kampfflieger nach Washington, D.C. gerufen worden.
22 / 22 / 77Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 (24)
Weiterlesen...Zudem seien sie nur mit etwa einem Viertel ihrer Höchstgeschwindigkeit dorthin geflogen. Mit der neuen Pentagondirektive vom 1. Juni 2001, wonach nur der Verteidigungsminister den Start von Abfangjägern zum Verfolgen entführter Flugzeuge erlauben durfte, habe Amtsinhaber Donald Rumsfeld ältere Standardverfahren aufgehoben und so direkte Gegenmaßnahmen verhindert. Bis dahin habe NORAD etwa zweimal pro Woche Abfangjäger aufsteigen lassen, um vom Kurs abgekommene Flugzeuge zu verfolgen, danach keinmal mehr. Transportminister Norman Mineta habe am 11. September einen standdown-Befehl von Vizepräsident Dick Cheney gehört und diesen vor der 9/11-Kommission bezeugt. Er habe damals nur nicht gewusst, was befohlen worden war. Da Cheney den Befehl nach Minetas Aussage etwa 9:20 Uhr erteilte, könne er sich nur auf den Flug AA 77 bezogen und dessen Abschuss verboten haben. Minetas Aussage widerspreche den Angaben der 9/11-Kommission, wonach Cheney zwischen 10:10 und 10:15 Uhr einen Abschussbefehl gab.
23 / 23 / 77Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 (25)
Weiterlesen...Einige Behördenvertreter machten anfangs falsche Angaben zum Zeitpunkt, ab wann die Flugzeugentführung ihnen gemeldet wurde.Andere machten Falschaussagen dazu, um verspätete Reaktionen zu bemänteln.Berichte bestätigten nur vier startbereite Jets im Nordostsektor der USA. Auch die Pentagondirektive von 1997 hatte die Erlaubnis des Verteidigungsministers für den Start von Abfangjägern verlangt.2001 galt das Verfahren zum raschen Abfangen nur für von Übersee kommende Flüge mit irregulärem Verhalten. Zudem oblag deren Meldung dem Ermessen der zuständigen Fluglotsen der Federal Aviation Administration (FAA). Weil Transponder und Radiosignale öfter ausfielen, alarmierten sie NORAD nicht sofort.
24 / 24 / 77Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 (26)
Weiterlesen...Ein automatisches elektronisches Meldeverfahren war damals nicht eingerichtet. Beim Verdacht einer Flugzeugentführung mussten sie zunächst Kontakt zum Cockpit suchen, dann ihre Vorgesetzten, diese das FAA-Hauptquartier, dieses das National Military Command Center (NMCC) verständigen. Dieses musste die Erlaubnis des Verteidigungsministers für eine Eskorte einholen, die dann einem nahegelegenen Luftwaffenstützpunkt übermittelt wurde. Erst dann wären Kampfjets aufgestiegen, jedoch nur, um das Flugzeug zu begleiten und im Notfall zum Landen aufzufordern. Mit der Benutzung entführter Flugzeuge für Selbstmordanschläge rechnete man nicht. Einen Abschuss durfte nur der Präsident befehlen. Die vorgesehene Befehlskette war viel zu langwierig, um diesen den Piloten rechtzeitig zu übermitteln.Zudem funktionierte sie an jenem Tag nicht: Bush, Rumsfeld und das NMCC waren nicht an Entscheidungen über Abfangjäger beteiligt.
25 / 25 / 77Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 (27)
Weiterlesen...NEADS, der Nordostsektor von NORAD, erfuhr erst um 8:37 Uhr vom entführten Flug AA 11. Zwei Kampfjets starteten um 8:46 Uhr ohne Zielangaben. Zum selben Zeitpunkt schlug das erste Flugzeug bereits in den Nordturm (WTC 1) ein. Sie erreichten New York erst sieben Minuten nach dem zweiten Einschlag (9:03 Uhr). Sie wären auch bei Höchstgeschwindigkeit zu spät gekommen und hätten die Einschläge ohne Abschussbefehl ebenso wenig verhindern können wie nähere, nicht gestartete Kampfjets. Zwei um 9:24 Uhr nach Washington DC gerufene Kampfjets suchten das falsche, bereits eingeschlagene Flugzeug. Sie flogen bis 9:36 Uhr (weniger als zwei Minuten vor dem Einschlag im Pentagon) in die falsche Richtung. Vom vierten entführten Flug erfuhr NEADS erst um 10:07 Uhr, vier Minuten nach dessen Absturz.
26 / 26 / 77Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 (28)
Weiterlesen...Einen Abschussbefehl für UA 93 erteilte Cheney frühestens um 10:10 Uhr. NORAD erhielt ihn erst um 10:31 Uhr. Er wurde den Piloten nicht übermittelt. Dieser Verlauf wird als Konglomerat schwerer Irrtümer und systemischer Verfahrensmängel gedeutet.
2006 bezeugten die beiden Vorsitzenden der 9/11-Kommission, dass einige FAA- und NORAD-Zeugen falsche und unwahre Angaben zum Zeitablauf der Geschehnisse von 11. September gemacht hatten. Das habe das Misstrauen der Opferfamilien verstärkt und dazu geführt, dass sie sich 9/11-Verschwörungstheoretikern annäherten.27 / 27 / 77Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 (29)
Weiterlesen...Militärmanöver als Tarnung
NORAD führte kurz vor und am 11. September planmäßig mehrere jährliche Manöver durch, um die Abwehr eines feindlichen Luftangriffs von außen zu testen. Als NORAD-Mitarbeiter von einem entführten Passagierflugzeug erfuhren, fragten sie nach, ob dies real sei oder zur Übung gehöre. Vertreter der LIHOP-These deuten die Manöver mit Hinweis auf solche Berichte als absichtliche Tarnung der Flugzeugentführungen.28 / 28 / 77Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 (30)
Weiterlesen...Der 9/11-Kommissionsbericht erwähnt das Manöver Vigilant Guardian und kommt zu dem Schluss, es habe die Reaktionen auf die Flugzeugentführungen allenfalls um Sekunden verzögert. Zugleich sei zuständiges Personal eben wegen des Manövers rechtzeitig vor Ort gewesen. Die Flugkontrolleure von FAA und NORAD konnten die entführten Maschinen nicht rechtzeitig orten, weil die Entführer die Transponder- und Radiosignale abgeschaltet hatten, sich die primären Radarsignale unter etwa 4500 identischen Signalen von fliegenden Objekten befanden und die militärische Verteidigung auf Angriffe aus dem Ausland ausgerichtet war.
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