Verschwörungstheorien zum 11. September 2001
Infoline
Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 (61)
Weiterlesen...Sie würde die Karriere der Täter vor und nach der Tat für diese zu sehr gefährden. Bush hätte trotz seiner Ölinteressen nicht riskiert, als übelster Präsident aller Zeiten in die Geschichte einzugehen. Diese Zurückweisung sei notwendig, um tatsächliche Verbrechen und Versagen von Geheimdiensten und Militärs wieder ins Blickfeld zu rücken.
60 / 60 / 77Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 (62)
Weiterlesen...Der Historiker und Journalist Jefferson Flanders erhob 2008 ähnliche logische Einwände gegen die MIHOP-Theorie: Warum würde jemand planen, Flugzeuge in Gebäude zu rammen, und diese zudem für eine Sprengung vorbereiten? Würden die Anschläge allein nicht als Provokation genügen? Wozu überhaupt Flugzeugentführungen? Würden eine oder mehrere massive LKW-Bomben nicht dasselbe mit weniger logistischem Aufwand bewirken, analog zum Anschlag auf das WTC von 1993 oder dem Anschlag von Oklahoma City? Warum sollte man die Verschwörung so ausgefeilt und komplex planen? Ein großes Bürohochhaus zu sprengen erfordere monatelange professionelle Vorbereitung. Wie sollten riesige Mengen Sprengstoffe unbemerkt heimlich in drei Hochhäusern platziert worden sein? Je größer die Verschwörung werde, umso mehr Leute wären daran beteiligt, und noch viel mehr müssten die Durchführung verdecken. Würden sie alle schweigen und niemand gestehen, trotz aller medialen Aufmerksamkeit für das Ereignis?
61 / 61 / 77Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 (63)
Weiterlesen...Der Theologe Timothy B. Cargal verwies auf elementare logische Fehler in David Ray Griffins Thesen: Aus Argumenten für andere Täter als die der „offiziellen“ Theorie könne man nicht folgern, dass die Regierung die Anschläge absichtlich „erlaubt“ habe. Tatsächliche frühere False-Flag-Aktionen der US-Regierung bewiesen für das spezielle Ereignis gar nichts und machten seine Inszenierung nicht wahrscheinlicher. Eine gleichzeitige Sprengung aller Stützpfeiler des WTC 7 anzunehmen, sei nicht vernünftiger, als ihren Einsturz anzunehmen. Eine zusätzliche Sprengung des WTC 7 nach den beiden Türmen ergebe keinen Sinn, weil sie der erwünschten Wirkung der vorigen Sprengung nichts hinzugefügt hätte. Wer ein Flugzeug als Ursache der Einschlagsschäden beim Pentagon bestreite, müsse dessen Verbleib erklären. Wozu hätte die Regierung das vierte Flugzeug abschießen lassen sollen, wenn es ein von ihr geplantes Ziel anflog? Und warum hätte sie ihren Abschussbefehl verheimlichen sollen, statt sich zu rühmen, dass sie einen weiteren Anschlag vereitelt habe? Dies hätte der angenommenen Vertuschung der anderen geplanten Anschläge gedient. Griffin sei es nur gelungen, seine Irrationalität zu beweisen.
62 / 62 / 77Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 (64)
Weiterlesen...Der Politikwissenschaftler John C. McAdams betonte 2010 die Logik des common sense: Nur als verlässlich bekannte Fakten, zum Beispiel die Fotografie eines Arbeiters, der Sprengsätze im WTC 7 anbringt, wären Anlass, die offizielle Erklärung des 11. Septembers in Frage zu stellen. Selbst dann würde so ein Foto noch keine Verschwörung beweisen, weil es deren Zweck nicht verdeutliche. Die in Verschwörungsliteratur präsentierten Beweise seien darauf zu befragen, ob sie diesen Zweck erklären. Solange man sich nicht vorstellen könne, warum eine Verschwörung ein bestimmtes Detail ausführen wollte, sei dieses wahrscheinlich auch kein Beweis dafür.
63 / 63 / 77Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 (65)
Weiterlesen...Der Politologe George Friedman antwortete 2011 beiläufig auf die MIHOP-Theorie: Wäre die CIA zu diesen Taten fähig, dann bräuchte sie keine Rechtfertigung zum Beschneiden der Freiheit. Sie müsste dann die Leute nicht am Leben lassen, die die Wahrheit aufdeckten. Es sei erstaunlich zu glauben, der 11. September sei zum Zerstören amerikanischer Freiheiten geschaffen worden, doch die Verschwörer seien zu inkompetent, um diejenigen auszuschalten, die diese Verschwörung entdeckten und der Welt mitteilten. Eben weil es den Zweiflern auf die Absicht der CIA ankomme, sei es wichtig herauszustellen, dass die von ihnen angegebenen Motive keinen Sinn ergäben.
64 / 64 / 77Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 (66)
Weiterlesen...Der Buchautor Peter Davies verwies 2013 auf die Menge der Beteiligten, die etwa die Sprengungsthese erfordere: Hunderte hätten monatelang nachts die drei WTC-Gebäude für die Sprengung vorbereiten müssen, ohne entdeckt zu werden. Jeder beteiligte Mitarbeiter der Flugsicherung hätte wissen und verschweigen müssen, dass die vom Bildschirm verschwundenen Flugzeuge ersetzt oder ferngelenkt wurden. Manche Thesen machten Passagiere und Feuerwehrleute unter den Opfern zu Mittätern. Alle Wissenschaftler und Ingenieure, die die offizielle Version wider besseres Wissen unterstützten, müssten dann entweder an der Verschwörung beteiligt oder von den Verschwörern bestochen worden sein. Wie Noam Chomsky zu Recht betont habe, müsste jeder angenommene Beteiligte, von Bush bis zum einfachen Feuerwehrmann, lebenslang die Todesstrafe erwarten, falls nur einer von tausenden Mitwissern rede, und hoffen, dass niemand das für den Rest seines Lebens tun werde. Daher sei es gemäß dem Prinzip „Ockhams Rasiermesser“ einfacher, die 19 Attentäter als real anzunehmen.
65 / 65 / 77Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 (67)
Weiterlesen...Weitere Autoren demonstrieren die Anwendung dieses Prinzips am Beispiel der Sprengungsthese: Die Sprengsätze hätten zuvor genau dort angebracht sein müssen, wo die Flugzeuge einschlugen, zugleich aber vom Flugbenzin nicht vorzeitig gezündet werden dürfen. Die Piloten hätten die vorbereiteten Stellen genau treffen müssen. Alle Mitwisser und Ermittler hätten die Sprengstoffspuren gemeinsam und koordiniert vertuschen müssen, um die Öffentlichkeit zu täuschen. Diese Erklärung wäre im Vergleich zur offiziellen Version viel zu kompliziert
66 / 66 / 77Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 (68)
Weiterlesen...Methodenkritik
Michael Shermer (2005) verglich 9/11-Verschwörungstheorien mit Holocaustleugnung: Beide glaubten im Kern, eine Handvoll unerklärter Anomalien könne eine gut etablierte Theorie untergraben. Alle „Beweise“ der Truther verfielen diesem Grundfehler.Stephen Prince bestätigte: Wesentlich für ihr Denkmuster sei die Vorliebe für Anomalien. Keine davon nenne echte Beweise, sondern nur Widersprüche in Zeugenaussagen oder Seltsamkeiten in Videos und Fotografien. Der vorgefassten These widersprechende rationale Erklärungen würden abgelehnt.67 / 67 / 77Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 (69)
Weiterlesen...Noam Chomsky kritisierte: Jeder, der nur etwas von Wissenschaft verstehe, verwerfe die von Verschwörungstheoretikern vorgelegten Beweise sofort. Es gebe immer Zufälle und unerklärte Phänomene, selbst bei wissenschaftlichen Experimenten.
James B. Meigs, Herausgeber von Popular Mechanics, sprach 2006 von einer „Verschwörungsindustrie“ zum 11. September mit eigener Literatursparte und beschrieb einige ihrer Methoden:68 / 68 / 77Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 (70)
Weiterlesen...Marginalisieren gegenteiliger Darstellungen: Die typische Rhetorik einer „offiziellen Version“ unterstelle, sämtliche verfügbaren vielfältigen Quellen (Medienberichte, unabhängige Universitäts- und Laborstudien, Institutsuntersuchungen, Augenzeugenberichte, Bild- und Schriftdokumente, Eigenaussagen der Täter usw.) seien Produkt einer kleinen Gruppe in der US-Regierung.
Konzentration auf wenige Anomalitäten. Dass in der Masse der Belege auch einige bisher unerklärte Details seien, wundere nicht. Daraus folgere Verschwörungsdenken jedoch stets nur eine mögliche Erklärung.69 / 69 / 77